SinnErgieLabor

Sammlung Machlitt | Ratzmann

Was ist das SINNErgieLabor?

Das SinnErgieLabor entstand 2009 als studentisches Projekt an der Universität Osnabrück im Rahmen eines praxisorientierten Seminars in Kooperation mit dem Museum Insel Hombroich. ZIel war die Bearbeitung unterschiedlichster Themen Hombroichs aus interdisziplinären Perspektiven.

Aus ihm entstanden eine Reihe von kurzen Texten, die in einem kleinen Heft publiziert und zum Teil in Abschlussarbeiten mündeten.

Im Anschluss an meinen Studienabschluss griff ich die Idee und Ästhetik des SinnErgieLabor wieder auf, um meine weitere Arbeit an der Kunst von Anatol (Karl-Heinz Herzfeld; 1931-2019) fortzuführen und sie online zu publizieren. Berufliche und private Veränderungen führten zu einer thematischen Ausweitung dieses Blogs und mündeten letztlich in einem neuen und größeren Projekt:

Die Erforschung der Geschichte der ehemaligen Pianofabrik Th. Mann & Co. aus Bielefeld, ihren Erzeugnissen und Protagonisten, einer Arbeit, die wir nun zu Zweit weiterführen.

Über das Logo

„Sclarega. Hier unter jungem Grünzeug erhebt sich mit kräftigem Stengel Dunkel Sclarega, nach oben verbreitet sie Zweige und Blätter. Da sie nur selten zur Hilfe in Krankheit irgend verlangt wird, Möchte man glauben, sie sei wohl den Händen der Ärzte entgangen. Gleichwohl vermag sie zu spenden, in süßwarmes Wasser gegeben, Heilende Kräfte sowohl wie Tränke von duftender Würze.“

(aus: Walahfrid Strabo, De cultura hortorum, 827, Übersetzung: W. Näf und M. Gabathuler, in: Stoffler 2000, S. 141)

Salvia sclarea

Die berauschende Wirkung des Muskatellersalbeis war bereits den Kelten bekannt. Ihre Priester nutzten ihn, dem Wein zugegeben, zur Erfahrung göttlicher Visionen. In nachchristlicher Zeit war Salvia sclarea fester Bestandteil des mittelalterlichen Kräutergartens. Karl der Große lässt ihn als Element seiner kaiserlichen Gärten im 70. Kapitel der „de villis imperialibus“ aufführen.(1) Auch Walahfrid Strabo (ca. 808-849), Lehrer von Karl, jüngster Sohn Ludwigs des Frommen und Enkel von Karl dem Großen, besingt ihn in einem Gedicht als eine von dreiundzwanzig Pflanzen des Gartens.(2)

Der heilende Aspekt der Muskatellerpflanze wird verstärkt seit Beginn der Neuzeit in all seinen Facetten hervorgehoben. Im 17. Jahrhundert beschreibt zum Beispiel Nicholas Culpeper die heilende Wirkung der Samen des Muskateller: „The seed put into the eyes clears them from motes and such like things gotten within the lids to offend them […]“(3)

Das Öl gilt als verdauungsfördernd, schmerzstillend und zellregenerierend. Doch wird vor der euphorisierenden Wirkung, die dem Öl des Muskatellersalbeis zugeschrieben wird, gewarnt. So ist eine „innere Anwendung“ bei Tätigkeiten nicht empfohlen, bei denen Konzentration und Aufmerksamkeit erforderlich sind. Von der Einnahme des Öles unter Alkoholgenuss wird abgeraten.

(1) Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. L. Willmack, (1901): „Unsere Gemüsepflanzen und ihre Geschichte; Vortrag, gehalten im Klub der Landwirte am 12. März 1901“, in: Gartenflora – Monatszeitschrift für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde, Berlin, Bd. 51, 1902, S. 488-495, hier S. 493,

(2) Stoffler, Hans-Dieter (1996): Der Hortulus des Walahfrid Strabo. Aus dem Kräutergarten des Klosters Reichenau, Sigmaringen, S. 10,

(3) Nicholas Culpeper zitiert nach: Staub, Jack E. (2008): 75 exceptional herbs for your garden, Layton, Utah, S. 61.

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