Da gibt es seit etwa 60 Jahren Bemühungen einer transnationalen Annäherung zur Europäischen Union, welche Gedanken aufgreifen, die in Teilen bis in die Antike zurückreichen, aber vor allem der Aufklärung entstammen, und dennoch wird beständig medial und kulturell auf die Differenz entlang künstlich gezogener Nationalgrenzen hingewiesen. Wie kann in Zeiten eines, durch globale Vernetzung hervorgerufenen Zusammenrückens der Welt, noch glaubhaft ein Ideal der »einen Menschheit« vermittelt werden, wenn durch Milliardenbeträge eine Institution gefördert wird, die nichts anderes zum Ziel hat, als nationale Zurschaustellung und (medialer) Wettkampf zwischen Ländern? Ist dies nicht gerade auch die Faulstelle an einem entsprechenden Ideal friedlichen olympischen Wettstreits?