Masse und Macht

Wie es anderen dieser Tage geht, vermag ich nicht zu ahnen, jedoch verspüre ich eine extreme Angst, dass unter dem Deckmantel eines sportlichen Wettstreits ein neuer Nationalismus heranwächst. Es hatte schon seine Gründe, dass ein Elias Canetti Macht so eng an die Masse geknüpft sah und er sie als das „absolut Schlechte“ erachtete. Man sollte meinen, dass die Niederungen des 20. Jahrhunderts für ein durchgehendes empathisches Vermögen gesorgt haben, das in Kombination mit den kritischen Theorien seiner zweiten Hälfte, welche die Universitäten gebaren, zu einer ideologierkritischen Reflektionsfähigkeit und zu einem jenseits von nationalstaatlich ausgerichtetem Denken geführt hätten. Doch dort wo Europa wirtschaftlich darniederliegt, auch sein Geist nunmehr mit dem Tode ringt. Wie sehr müssen die großen Vorreiter des europäischen Gedankens sich im Grabe drehen. Frei nach einem, nicht unumstrittenen, Denker des 20. Jahrhunderts, bleibt mir nichts weiter, als zu sagen: Wer nicht denken will, hat schon verloren.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen