time

„People assume that time is a strict progression of cause to effect, but actually — from a non-linear, non-subjective viewpoint — it’s more like a big ball of wibbly-wobbly… timey-wimey… stuff.“ (Doctor Who S3 E10)

Eine der besten Who-Folgen: „Blink“ …. oder besser: don’t blink!

Ich frage mich, ob die Autoren der Spin-Off Folgen zu „Blink“, „Time of Angels“ und „Flesh and Stone“ sich der Tragweite ihres Gedankenspiels für den kunstwissenschaftlichen Bildbegriff bewußt waren, als sie dem Doktor die Worte in den Mund legten: „That which holds the image of an angel becomes itself an angel.“ Die Grenzen von Bild und Abbild werden damit übersprungen und Pymalions gottgegebener und gleichsam singulärer Kunstgriff der Animation von Stein (Elfenbein) zu Fleisch zu einem universellen Prinzip des Sein von Engeln erhoben. Der Mensch wird im Prozess der Anschauung des Bildes eines Engels zum Medium der Geburt des Engels. Das Sehen, als die Grundlage aller Anschauung wird damit unterminiert und der Mensch verliert den wohl wichtigsten Fernsinn.

Besonders interessant finde ich jetzt – in einigem zeitlichen Abstand – die Folgerung, welche sich daraus ergibt – oder ergeben könnte: So, wie die „weeping angels“ konzipiert sind, erstarren sie zu Stein, sobald sie angeblickt werden – ein umgekehrter Pygmalion? Wie vermehren sich Wesen, die sich gegenseitig nicht anblicken können? (ganz zu schweigen von der Frage, ob sie sich selbst im Spiegel betrachten können; ein Aspekt, der in der Serie bislang noch nicht thematisiert wurde) Findet der Sprung vom Bild zum Engel, vom Urbild, über das Abbild und „Nachbild“ zum Neubild im Sinne eines Schöpfungsaktes statt, oder wäre es (lediglich) ein Transport der „Essenz“ (o.Ä.) desselben Urbildes an einen neuen Ort? Entsteht im Medium und durch das Medium ein neuer Engel, könnte dies ein Hinweis auf die Antwort nach der Frage sein, wie sich die „weeping angels“ vermehren. Somit stellen sich die Engel als parasitäre Lebewesen dar, die ihren Wirt töten, damit sie Nachkommen (er-)zeugen (!) können. (ein wenig wie die „Aliens“) Gleichsam stellt dieser Gedankengang ein metaphorisches/abstraktes „Bild“ der Wirkmächtigkeit/Macht von Bildern dar.

Witzig ist, dass dieser „Sprung“ des homo pictor (Hans Jonas, 1961) bedarf, welcher sich selbst durch den Akt des Bilderschaffens niederringt. Der bildermachende Mensch durch sein eigenes Wesen zum Untergang geweiht. Handelt man konsequent nach diesem fiktiven Konstrukt, lässt sich das Überleben des Menschen nur durch einen Ikonoklasmus gewährleisten. Da mutet es geradezu ironisch an, dass dies gerade in einem Medium formuliert wird, das so sehr vom Visuellen geprägt ist.

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